Dienstag, 14. August 2012

Die armen Kiwis

Auf der Rückseite des Hauses stehen nun Kiwis. Ich habe sie in einer Art Sommerschlussverkauf bei Dehner gekauft und hoffe, dass sie irgendwann den Klinker überwachsen. Den finde ich ja immer noch nicht besonders hübsch.

Kiwis müssen meist in Paaren gepflanzt werden, auch wenn jetzt schon viele Sorten als Selbstbefruchter gezüchtet werden. Ich finde die Idee mit den Paaren aber schön und habe nun zwei davon hinter dem Haus. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das eine optimale Stelle für die vier Turteltäubchen ist.
Es ist nicht sehr sonnig dort und die Erde ist etwas hart und beschwerlich für die Wurzeln denke ich. Etwas lehmig und steinig. Ich habe alles so gut es mir möglich war umgegraben und gelockert, aber ob das reicht?

Es ist nun aber so, dass ich mich noch nicht in der Lage sehe, allen Pflanzen eine optimale Lebensbedingungen im Garten Edi zu verschaffen. Der erste Grund ist mein noch ziemlich großes Unwissen. Bei vielen Pflanzen habe ich entweder keine Etiketten oder diese sind nicht ganz so aussagekräftig.
Der zweite Grund ist aber leider viel schwerwiegender: manchmal wünsche ich mir eine bestimmte Pflanze aus etwas eigennützigen Gründen an einem besonderen Ort. Weil sie dort besonders hübsch aussehen würde... Ein nicht ganz nobler und stichhaltiger Grund also.
Natürlich bemühe ich mich, die Wünsche, sofern ich sie kenne, der Pflanzen zu erfüllen, Sonnenpflanzen kommen an sonnige Orte und Schattenpflanzen an schattige. Was ich noch komplett ausblende ist der Boden... ich hab in vielen Fällen Vermutungen, ob der Boden ehr sandig oder mehr... nass und dunkel und saftig ist. Und trotzdem pflanze ich die Pflanzen dorthin wo gerade Platz ist, der Platz an dem ich sie gerne sehen würde.

Zurück zu den Kiwis. Zwei Meter Abstand zwischen den Pflanzen stand auf dem Etikett. Das fand ich nicht nur traurig für die Paare, das war auch nicht machbar, so breit ist die Hinterseite des Hauses nun auch wieder nicht. Und da steht auch noch der große Rhododendron und die kleine Hortensie. Und die gute Luise, der etwas kränkliche und schmächtige Birnenbaum.
Was die Kiwis an diesem Ort mögen werden, ist der Schutz vor Wind. Das stand nämlich als Vorliebe auf dem Etikett. Das ist nicht viel, aber ich hoffe trotzdem, dass sie sich an ihren neuen Lebensort gewöhnen und sich mit ihm anfreunden. Dass sie sich wohl fühlen und gesund wachsen.
Es wäre so schön, wenn sie mit ihren pelzigen Stängeln irgendwann die Hauswand hoch klettern und mit ihren grünen Blättern verdecken. Vielleicht kleine Blüten tragen. Auf Früchte spekuliere ich nicht einmal, ich fände es einen fairen Kompromiss, angesichts des Mangels an Sonne und den kleinen Steinchen im Boden, auf diese zu verzichten.