Die paar Johannisbeeren sind auch noch händelbar, ich probiere jeden Tag von jeder Farbe, aber noch ist das alles etwas arg sauer. Was ich eigentlich ganz gerne mag, mein absoluter Lieblingscocktail ist ja ein supersaurer Margarita und ich überlege schon, einen Johannisbeer-Tequila-Drink hier in der Schrebergartenkolonie zu etablieren...
Aber sonst ist wie gesagt nicht viel los. Der kleine Birnbaum mit dem Etikett "Gute Luise-Sommerbirne" zeigt nicht mal eine Knospe und an dem großen, wir vermuten Pflaumenbaum, ist nix dran und der kleine Apfelbaum braucht auch noch bis Herbst. Die Mirabellen sind noch grün und der kräftig wuchernde Quittenbaum gibt mir ohnehin Rätsel auf.
Was soll ich mit Quitten? Ich mag den Namen und ich mochte das Buch von Max Goldt, aber Quitten sind, Entschuldigung, eine der merkwürdigen Launen Gottes. Obst, das superhart ist wenn es vom Baum kommt und geschmacklich die neutrale Schweiz symbolisiert, macht für mich nicht so viel Sinn in einer Kultur der Geschmacksverstärker. Jajaja, alle rufen: Quittengelee, Quittengelee! Und ich frage: habt ihr schon einmal Quittengelee im Supermakt gekauft, wenn daneben Erdbeermarmelade oder feinenglisches Orangengelee standen? Also! Egal. ICH werde mich dieser Quitten annehmen, wenn sie denn dann kommen. Ich werde einfach versuchen, sie im Wok anzubraten. Ja, genau. Das mache ich mit vielen Gewächsen die mir unbekannt sind. Manchmal habe ich Glück und mein Mann mag es. Meistens biete ich ihm im Anschluss an, Brote zu schmieren. Ich bin gespannt.
Aber jetzt erst einmal steht ein Sonntag an, an dem ich versprochen habe, einen Kuchen mitzubringen mit Schrebergartenobst. Ich bin so, so aufgeregt ob mein gedankliches Konzept von Rharbarberpüree mit Johannisbeeren und Mini-Wilderdbeeren aufgeht... vermutlich braucht es nur einer guten Puddingschicht... oder meinem Apfelkuchenrettungsanker von ALDI.