Donnerstag, 27. September 2012

Kürbis-Kummer

Ich habe schon düstere Dinge prophezeit und wurde dann vom Garten eines Besseren belehrt. Der Lavendel wuchs nach meinem Radikalschnitt prächtig und auch andere Pflanzen haben viel verziehen. Aber bei einem meiner liebsten Gartenbewohner mache ich mir jetzt ernsthafte Sorgen und wenig Hoffung. Den Kürbissen.

Ich liebe Kürbisse seit ich als kleines Kind ein Peanuts-Buch in die Hände bekam und mich ein wenig in Linus van Pelt verliebte, der jedes Jahr so beharrlich im Feld auf den Grossen Kürbis wartet.
Ich finde große Kürbisse kolossal imposant und kleine dekorativ. Der Mann und ich freuen uns jedes Jahr auf die praktischen Hokkaido-Kürbisse, die wir mitsamt Schale in die Pfanne schnippeln können. Was gerade jetzt, mit dem im Garten wachsenden Mangold und ein paar Zwiebeln ein fantastisch-einfaches Abendessen gibt.

Jedenfalls waren Kürbisse das erste was ich neben der besagten Gurke in den Garten Edi pflanzte. In die Erde des Gemüsefeldes Nummer eins. Aber so richtig gut scheinen dort die Bedingungen nicht zu sein, die Pflänzchen keimten zwar wie erwartet schnell, liessen sich dann aber Zeit. Doch dann, vor einige Wochen, folgten den Blüten die Kürbisse und einer ist nun ungefähr eine Abendessen-Portion.
Jeden Tag freute ich mich über die Fortschritte die der Kürbiss beharrlich machte und über neue kleine noch gelbe Kügelchen.



Dass man vorsichtig sein muss, haben wir schnell gemerkt, die kleinen Kürbisse lösen sich leicht von ihren Stängeln und so trug Edi auf einmal einen orangen Ball herum. Ach dass die Kürbisse nicht sehr tief und fest in der Erde wurzeln habe ich gemerkt und jedes Unkraut zupfen zwischen den verzweigten Ärmchen und Blättern gelassen.

Was ich dem Mann leider versäumt habe zu sagen... und so kam er eines Abends müde nach Hause und berichtte stolz vom Unkraut zupfen. Und auch, dass er aus Versehen eine Kürbiswurzel in der Hand gehabt aber umgehend wieder in die Erde gesteckt hatte.
Leider hat ihm das der Kürbis nicht verziehen.
Am nächsten Morgen glich das Feld einer Wüste. Trocken und trostlos lagen dort die Kürbisse ohne schützendes und schmückendes Grün. Jedes Giessen und bitten um Verzeihung prallte ab, und so glaube ich nicht, dass da noch etwas passiert.


Aufgeben werde ich sie trotzdem noch nicht.
Und zum Glück habe ich ja auf Feld Nummer drei noch einen Kürbis hingesertzt, der vorher auf der Terasse im Topf eine schöne Kürbis-Kindheit gehabt hatte. Und der wächst super. Und da lass ich auch den Mann nicht mehr dran.
:)