Ist es ein unglaublicher Zufall? Oder Vorsehung? Dass ich mit Edi zu genau dem Zeitpunkt an genau der Stelle vorbei spaziere, an der Jemand ein wunderschönes Bild zum Mitnehmen platziert hat.
An dem gleichen Stromkasten, an dem ich vor einiger Zeit auch das wunderschöne Geschirr für den Garten Edi gefunden habe.
Und in der Tat passen Teller und Bild sehr gut zusammen und somit in den Garten Edi. Ein perfektes Bild, gerade weil es etwas verblasst ist. Vintage! würden die schreien die immer für alles ein Etikett auf der Zunge haben. Ich finde es einfach durch und durch sympathisch.
Und lehrreich! Auf französisch steht dort " Rosier a cent feuilles" was mich schon wieder heimesweh an Südfrankreich denken lässt.
Das Bild wandert jetzt ganz schnell in den Garten Edi. Dort habe ich schon ein paar Leinwände aufgehängt, die ich günstig aufgestöbert habe. Mit Lavendel und französischen Lavendelfeldern drauf.
Und ich werde fortan öfters an dem magischen Stromkasten vorbei schlendern. Die Präsente von Unbekannt stehen immer schräg davor, direkt am Zaun. Etwas geschützt, aber immer schön arrangiert. Das finde ich toll.
Der Stromkasten erinnert mich an den Limonadenbaum von Pippi Langstrumpf. Fantastisch.
Gestern haben Edi und ich allerdings nur eine süße schwarze Katze dort sitzen sehen. Die hätte Edi gerne mitgenommen, aber ich hab sie natürlich dort gelassen.
Freitag, 28. September 2012
Donnerstag, 27. September 2012
Kürbis-Kummer
Ich habe schon düstere Dinge prophezeit und wurde dann vom Garten eines Besseren belehrt. Der Lavendel wuchs nach meinem Radikalschnitt prächtig und auch andere Pflanzen haben viel verziehen. Aber bei einem meiner liebsten Gartenbewohner mache ich mir jetzt ernsthafte Sorgen und wenig Hoffung. Den Kürbissen.
Ich liebe Kürbisse seit ich als kleines Kind ein Peanuts-Buch in die Hände bekam und mich ein wenig in Linus van Pelt verliebte, der jedes Jahr so beharrlich im Feld auf den Grossen Kürbis wartet.
Ich finde große Kürbisse kolossal imposant und kleine dekorativ. Der Mann und ich freuen uns jedes Jahr auf die praktischen Hokkaido-Kürbisse, die wir mitsamt Schale in die Pfanne schnippeln können. Was gerade jetzt, mit dem im Garten wachsenden Mangold und ein paar Zwiebeln ein fantastisch-einfaches Abendessen gibt.
Jedenfalls waren Kürbisse das erste was ich neben der besagten Gurke in den Garten Edi pflanzte. In die Erde des Gemüsefeldes Nummer eins. Aber so richtig gut scheinen dort die Bedingungen nicht zu sein, die Pflänzchen keimten zwar wie erwartet schnell, liessen sich dann aber Zeit. Doch dann, vor einige Wochen, folgten den Blüten die Kürbisse und einer ist nun ungefähr eine Abendessen-Portion.
Jeden Tag freute ich mich über die Fortschritte die der Kürbiss beharrlich machte und über neue kleine noch gelbe Kügelchen.
Dass man vorsichtig sein muss, haben wir schnell gemerkt, die kleinen Kürbisse lösen sich leicht von ihren Stängeln und so trug Edi auf einmal einen orangen Ball herum. Ach dass die Kürbisse nicht sehr tief und fest in der Erde wurzeln habe ich gemerkt und jedes Unkraut zupfen zwischen den verzweigten Ärmchen und Blättern gelassen.
Was ich dem Mann leider versäumt habe zu sagen... und so kam er eines Abends müde nach Hause und berichtte stolz vom Unkraut zupfen. Und auch, dass er aus Versehen eine Kürbiswurzel in der Hand gehabt aber umgehend wieder in die Erde gesteckt hatte.
Leider hat ihm das der Kürbis nicht verziehen.
Am nächsten Morgen glich das Feld einer Wüste. Trocken und trostlos lagen dort die Kürbisse ohne schützendes und schmückendes Grün. Jedes Giessen und bitten um Verzeihung prallte ab, und so glaube ich nicht, dass da noch etwas passiert.
Aufgeben werde ich sie trotzdem noch nicht.
Und zum Glück habe ich ja auf Feld Nummer drei noch einen Kürbis hingesertzt, der vorher auf der Terasse im Topf eine schöne Kürbis-Kindheit gehabt hatte. Und der wächst super. Und da lass ich auch den Mann nicht mehr dran.
:)
Ich liebe Kürbisse seit ich als kleines Kind ein Peanuts-Buch in die Hände bekam und mich ein wenig in Linus van Pelt verliebte, der jedes Jahr so beharrlich im Feld auf den Grossen Kürbis wartet.
Ich finde große Kürbisse kolossal imposant und kleine dekorativ. Der Mann und ich freuen uns jedes Jahr auf die praktischen Hokkaido-Kürbisse, die wir mitsamt Schale in die Pfanne schnippeln können. Was gerade jetzt, mit dem im Garten wachsenden Mangold und ein paar Zwiebeln ein fantastisch-einfaches Abendessen gibt.
Jedenfalls waren Kürbisse das erste was ich neben der besagten Gurke in den Garten Edi pflanzte. In die Erde des Gemüsefeldes Nummer eins. Aber so richtig gut scheinen dort die Bedingungen nicht zu sein, die Pflänzchen keimten zwar wie erwartet schnell, liessen sich dann aber Zeit. Doch dann, vor einige Wochen, folgten den Blüten die Kürbisse und einer ist nun ungefähr eine Abendessen-Portion.
Jeden Tag freute ich mich über die Fortschritte die der Kürbiss beharrlich machte und über neue kleine noch gelbe Kügelchen.
Dass man vorsichtig sein muss, haben wir schnell gemerkt, die kleinen Kürbisse lösen sich leicht von ihren Stängeln und so trug Edi auf einmal einen orangen Ball herum. Ach dass die Kürbisse nicht sehr tief und fest in der Erde wurzeln habe ich gemerkt und jedes Unkraut zupfen zwischen den verzweigten Ärmchen und Blättern gelassen.
Was ich dem Mann leider versäumt habe zu sagen... und so kam er eines Abends müde nach Hause und berichtte stolz vom Unkraut zupfen. Und auch, dass er aus Versehen eine Kürbiswurzel in der Hand gehabt aber umgehend wieder in die Erde gesteckt hatte.
Leider hat ihm das der Kürbis nicht verziehen.
Am nächsten Morgen glich das Feld einer Wüste. Trocken und trostlos lagen dort die Kürbisse ohne schützendes und schmückendes Grün. Jedes Giessen und bitten um Verzeihung prallte ab, und so glaube ich nicht, dass da noch etwas passiert.
Aufgeben werde ich sie trotzdem noch nicht.
Und zum Glück habe ich ja auf Feld Nummer drei noch einen Kürbis hingesertzt, der vorher auf der Terasse im Topf eine schöne Kürbis-Kindheit gehabt hatte. Und der wächst super. Und da lass ich auch den Mann nicht mehr dran.
:)
Dienstag, 25. September 2012
Da haben wir den Salat
Mit den Tomaten hat es ja nicht so gut geklappt, ich überlege gerade noch, ob ich das Elend überhaupt in Bildern hier erzählen soll... Zu viel Wasser von Oben, dann nicht genug gegossen, nicht richtig "ausgegeizt" und überhaupt. Tomaten sind nicht so meine Passion. Meine Favoriten dieses Jahr sind Kürbisse und Bohnen und die magische Gurkenpflanze.
Und der Salat. Antons Salat.
Denn diese Saat-Matte, die der Mann feinsäuberlich abgezirkelt vor einigen langen Wochen ausgelegt und am Anfang noch enthusiastisch gegossen hat, keimte zwar schnell, verlor dann aber den Ehrgeiz. Ich glaube allerdings, und das hat mir Anton bestätigt, dass diese Pflänzchen zu dicht beieinander wachsen. Man hätte sie früh "pikieren" müssen, aber dafür fehlt uns noch das Fingerspitzengefühl.
Ich hab es vor kurzem probiert, aber die Erde war etwas trocken, wir haben nicht jeden Tag gegossen und so bin ich immer wieder erstaunt, dass diese kleinen grünen Pflänzchen jeden Tag tapfer ums Überleben kämpfen, im Schneckentempo wachsen um und dann irgendwann vielleicht zu vitaminisieren.
Antons Salat aber wächst wie im Bilderbuch. Eines Tages reichte er dem Mann eine Plastikpalette mit selbstgezogenen Setzlingen über die gestutzte Hecke und der Mann pflanzte sie sorgfältig ein. Zwar genau da, wo ich tags zuvor meine geliebte Kapuzinnerkresse ausgesäht hatte, aber die konnte ich später aus dem Salat rausfriemeln, robuste kleine Kerle, diese Kapuziner.
Der Salat jedenfalls wächst stetig und prächtig. Und bildete tatsächlich auf einmal eine Kopfform: die Blätter drückten die Inneren zusammen und das Gebilde wird nun immer dicker.
Allerdings war das Ergebniss unseres groß antizipierten ersten Salat-Essens etwas... zäh.
Ich hatte ein paar der gigantischen Blätter des dunklen Salats gepflückt und mit etwas Dressing und Dosenmais verzehrfertig gezaubert. Aber der Salat war sehr bitter und irgendwie eben sehr zäh. Wir kauten und kauten tapfer und pflückten fortan immer um diesen Salat herum von den kräuseligen Köpfen. Allerdings erfordern auch diese etwas mehr Kauarbeit als die Supermarkt Salate die wir so kennen. Vielleicht ist diese Resistenz der Blatt-Konsistenz auch der Grund, warum ich noch keine einzige Schnecke zwischen den Beeten gesichtet habe! Egal. Unser Salat ist der beste! Und zum Glück wächst ja auch der Feldsalat oder besser RAPUNZEL-Salat den ich neben die Süßkartoffeln gepflanzt hab. Doch auch den zähen Salat werden wir essen, der ist gesund und so was von bio und voll von lieben Gedanken!
Ich hoffe allerdings, dass das auch die Gäste sehen, denn sollte bei uns was auf den Tisch kommen, oder wir zu Mitbring-Partys eingeladen werden, dann, ja dann, haben auch die den Salat.
Und der Salat. Antons Salat.
Denn diese Saat-Matte, die der Mann feinsäuberlich abgezirkelt vor einigen langen Wochen ausgelegt und am Anfang noch enthusiastisch gegossen hat, keimte zwar schnell, verlor dann aber den Ehrgeiz. Ich glaube allerdings, und das hat mir Anton bestätigt, dass diese Pflänzchen zu dicht beieinander wachsen. Man hätte sie früh "pikieren" müssen, aber dafür fehlt uns noch das Fingerspitzengefühl.
Ich hab es vor kurzem probiert, aber die Erde war etwas trocken, wir haben nicht jeden Tag gegossen und so bin ich immer wieder erstaunt, dass diese kleinen grünen Pflänzchen jeden Tag tapfer ums Überleben kämpfen, im Schneckentempo wachsen um und dann irgendwann vielleicht zu vitaminisieren.
Antons Salat aber wächst wie im Bilderbuch. Eines Tages reichte er dem Mann eine Plastikpalette mit selbstgezogenen Setzlingen über die gestutzte Hecke und der Mann pflanzte sie sorgfältig ein. Zwar genau da, wo ich tags zuvor meine geliebte Kapuzinnerkresse ausgesäht hatte, aber die konnte ich später aus dem Salat rausfriemeln, robuste kleine Kerle, diese Kapuziner.
Der Salat jedenfalls wächst stetig und prächtig. Und bildete tatsächlich auf einmal eine Kopfform: die Blätter drückten die Inneren zusammen und das Gebilde wird nun immer dicker.
Allerdings war das Ergebniss unseres groß antizipierten ersten Salat-Essens etwas... zäh.
Ich hatte ein paar der gigantischen Blätter des dunklen Salats gepflückt und mit etwas Dressing und Dosenmais verzehrfertig gezaubert. Aber der Salat war sehr bitter und irgendwie eben sehr zäh. Wir kauten und kauten tapfer und pflückten fortan immer um diesen Salat herum von den kräuseligen Köpfen. Allerdings erfordern auch diese etwas mehr Kauarbeit als die Supermarkt Salate die wir so kennen. Vielleicht ist diese Resistenz der Blatt-Konsistenz auch der Grund, warum ich noch keine einzige Schnecke zwischen den Beeten gesichtet habe! Egal. Unser Salat ist der beste! Und zum Glück wächst ja auch der Feldsalat oder besser RAPUNZEL-Salat den ich neben die Süßkartoffeln gepflanzt hab. Doch auch den zähen Salat werden wir essen, der ist gesund und so was von bio und voll von lieben Gedanken!
Ich hoffe allerdings, dass das auch die Gäste sehen, denn sollte bei uns was auf den Tisch kommen, oder wir zu Mitbring-Partys eingeladen werden, dann, ja dann, haben auch die den Salat.
Sonntag, 23. September 2012
Von Trauben und sich trauen
So, es ist so weit. Der Herbst fängt an und wir beginnen damit, Trauben im großen Stil abzuschneiden und zu verteilen. Denn es gibt immer mehr Besucher im Garten Edi, die diese kleinen, dunklen Kügelchen erst zaghaft in den Mund stecken, vermutlich auf das säuerlichste und kernigste vorbereitet, und dann erstaunt feststellen: "Öhm. Mh. He! Die sind ja irgendwie...lecker!" Der erste war der Mann, der ab und zu schon grüne Trauben naschte und irgendwann nicht mehr das Gesicht verziehen musste. Die zweite war vermutlich Phuong, die die Garten-Edi-Trauben mit denen verglich, die sie auf ihrer Reise in Japan gegessen hatte.
Phuong ist somit auch die erste, die eine richtige Portion der richtigen ersten Ernte bekommt. Morgen, wenn ich sie Abends nach der Arbeit zum Mädelsabend in der Stadt treffe. Dann werde ich eine Tüte mit Edi-Trauben im Gepäck haben. Trauben und die Sorge, dass ich gerade etwas überfordert bin... meinen Fulltime-Job mit den Aufgaben im Garten in Einklang zu bringen... aber der Abend wird enden wie alle Abende mit Phuong und Maja enden: Optimismus, Zuversicht und der Überzeugung, dass wir die Größten sind und alles schaffen was wir wollen! Ach, was freue ich mich auf Morgen!
Aber heute ist noch Sonntag. Der Mann und ich haben uns bewusst für einen Tag fern von Wohnung und Garten entschieden und waren in der Stadt. Im Museum, Kuchen essen, einen Wein trinken. Kein Wort über die Arbeit, keines über Pflichten.
Aber kaum zu Hause, wollte ich kurz in den Garten, mit Edi und ihrer besten Hunde-Freundin Maya und mit meiner Lieblings-Renee. Nur kurz schauen, was seit gestern anders aussieht und eben eine ordentliche Portion Trauben für Phuong abschneiden.
Die fand dann auch Renee überraschender Weise lecker und so hab ich eine dreiviertel IKEA Tüte voll abgeschnippelt, dann tat mir mein ausgestreckter Arm weh.
Noch etwas Mangold für die Kürbis-Pfanne am Abend geerntet und gedacht: ich hab diesen Garten Edi so lieb. Im Moment ist alles etwas viel, ich muss mich und meine Tage erst ordnen. Erst zu meinem eigenen Rhytmus finden, nach der Zeit der selbstbestimmten Zeit der Selbständigekeit, aber der Garten ist stark und wächst zur Not auch ein wenig ohne mich.
Wie die Trauben. Die waren, als wir den Garten Edi bekamen, nicht mehr als eine Vorahnung. Ranken und Blätter. Dann kamen die kleinen Kügelchen, grün und winzig. Die wuchsen, und das in unzähligen Trauben. Wie kleine Kolonien.
Ich hab irgendwo gelesen, dass man einige der unreifen Kügelchen-Konglomerate abschneiden muss. Um den anderen Kraft zu geben. Wir haben das halbherzig probiert, mit Yvonnes Hilfe. Ein ganzer Eimer unreifer Trauben wanderte auf den Kompost. Das war irgendwie ein trauriger Abschied und ich hab mir Gedanken darüber gemacht, warum ausgerechnet diese Trauben niemals ihr Trauben-Ziel erreichen sollten und statt dessen von den Würmern zerlegt werden würden...
Irgendwie habe ich seit den Trauben angefangen, Dingen mehr gedankenlos ihren Lauf zu lassen. Ich weiß nicht, ob das gut ist. Aber ich glaube, dass es uns allem im Moment besser geht, wenn wir weniger TUN und viel, viel mehr GESCHEHEN LASSEN. Es passiert schon ohne unser Zutuen schon genug. Die Trauben sind gewachsen. Sie sind jetzt ein dunkles Blau, sie schmecken gut. Anders. Wild. Und das ist gut.
Ich muss entspannter werden. Muss aufhören, zu viel darüber nachzudenken, was ich tun MÜSSTE und KÖNNTE im Garten. Ich habe gerade wegen dem neuen Job nicht so viel Energie für diesen anstrengenden Konjunktiv. Ich sollte mehr zulassen. Und wenn es Unkraut und Kopfschütteln der Nachbarn ist.
Phuong ist somit auch die erste, die eine richtige Portion der richtigen ersten Ernte bekommt. Morgen, wenn ich sie Abends nach der Arbeit zum Mädelsabend in der Stadt treffe. Dann werde ich eine Tüte mit Edi-Trauben im Gepäck haben. Trauben und die Sorge, dass ich gerade etwas überfordert bin... meinen Fulltime-Job mit den Aufgaben im Garten in Einklang zu bringen... aber der Abend wird enden wie alle Abende mit Phuong und Maja enden: Optimismus, Zuversicht und der Überzeugung, dass wir die Größten sind und alles schaffen was wir wollen! Ach, was freue ich mich auf Morgen!
Aber heute ist noch Sonntag. Der Mann und ich haben uns bewusst für einen Tag fern von Wohnung und Garten entschieden und waren in der Stadt. Im Museum, Kuchen essen, einen Wein trinken. Kein Wort über die Arbeit, keines über Pflichten.
Aber kaum zu Hause, wollte ich kurz in den Garten, mit Edi und ihrer besten Hunde-Freundin Maya und mit meiner Lieblings-Renee. Nur kurz schauen, was seit gestern anders aussieht und eben eine ordentliche Portion Trauben für Phuong abschneiden.
Die fand dann auch Renee überraschender Weise lecker und so hab ich eine dreiviertel IKEA Tüte voll abgeschnippelt, dann tat mir mein ausgestreckter Arm weh.
Noch etwas Mangold für die Kürbis-Pfanne am Abend geerntet und gedacht: ich hab diesen Garten Edi so lieb. Im Moment ist alles etwas viel, ich muss mich und meine Tage erst ordnen. Erst zu meinem eigenen Rhytmus finden, nach der Zeit der selbstbestimmten Zeit der Selbständigekeit, aber der Garten ist stark und wächst zur Not auch ein wenig ohne mich.
Wie die Trauben. Die waren, als wir den Garten Edi bekamen, nicht mehr als eine Vorahnung. Ranken und Blätter. Dann kamen die kleinen Kügelchen, grün und winzig. Die wuchsen, und das in unzähligen Trauben. Wie kleine Kolonien.
Ich hab irgendwo gelesen, dass man einige der unreifen Kügelchen-Konglomerate abschneiden muss. Um den anderen Kraft zu geben. Wir haben das halbherzig probiert, mit Yvonnes Hilfe. Ein ganzer Eimer unreifer Trauben wanderte auf den Kompost. Das war irgendwie ein trauriger Abschied und ich hab mir Gedanken darüber gemacht, warum ausgerechnet diese Trauben niemals ihr Trauben-Ziel erreichen sollten und statt dessen von den Würmern zerlegt werden würden...
Irgendwie habe ich seit den Trauben angefangen, Dingen mehr gedankenlos ihren Lauf zu lassen. Ich weiß nicht, ob das gut ist. Aber ich glaube, dass es uns allem im Moment besser geht, wenn wir weniger TUN und viel, viel mehr GESCHEHEN LASSEN. Es passiert schon ohne unser Zutuen schon genug. Die Trauben sind gewachsen. Sie sind jetzt ein dunkles Blau, sie schmecken gut. Anders. Wild. Und das ist gut.
Ich muss entspannter werden. Muss aufhören, zu viel darüber nachzudenken, was ich tun MÜSSTE und KÖNNTE im Garten. Ich habe gerade wegen dem neuen Job nicht so viel Energie für diesen anstrengenden Konjunktiv. Ich sollte mehr zulassen. Und wenn es Unkraut und Kopfschütteln der Nachbarn ist.
Montag, 17. September 2012
Mehr Geschenke!
Unsere Nachbarn meinen es gut mit uns. Neben Tipps und Tricks gibt es nämlich auch handfestes! So wanderte ein wunderschöner Hibiskusstrauch von unseren Nachbarn direkt vor unsere Terrasse, wurde flugs ganz viel gegossen und eine Forysthie wurde von mir selbst an den Gartenzaun gepflanzt. Dafür musste oder besser durfte der Henry-Baum (den Henry zur Taufe bekam und der bei uns erst babygesitted und dann eingepflanzt wurde) an eine ganz tolle Stelle ziehen, in das Gemüsebeet vor dem Komposter. Denn dort soll er mehr Sonne bekommen und natürlich auch mehr Aufmerksmakeit und dann hoffentlich auch bald wachsen. Und vielleicht die Komposter ein wenig verbergen...
Und dann sind da noch die zwei Gläser mit selbstgemachter Marmelade, soooo lecker! Die haben wir quasi getauscht, gegen ein klein wenig Mangold und Future-Options auf die Quitten, sollen sie denn irgenwann gelb und reif sein. Denn was die Quitten betrifft, teile ich die Meinung einer anderen Kleingärtnerin: die sind eigentlich nur zum Scheiben einschmeissen gut.
Aber unsere lieben Nachbarn werden daraus vermutlichst den köstlichsten Gelee zaubern und uns vielleicht probieren lassen.
Und dann sind da noch die zwei Gläser mit selbstgemachter Marmelade, soooo lecker! Die haben wir quasi getauscht, gegen ein klein wenig Mangold und Future-Options auf die Quitten, sollen sie denn irgenwann gelb und reif sein. Denn was die Quitten betrifft, teile ich die Meinung einer anderen Kleingärtnerin: die sind eigentlich nur zum Scheiben einschmeissen gut.
Aber unsere lieben Nachbarn werden daraus vermutlichst den köstlichsten Gelee zaubern und uns vielleicht probieren lassen.
Freitag, 7. September 2012
Veränderungen
Wenn mich die letzten Jahre eines gelehrt haben, dann, dass ganz schnell ganz viel anders werden kann. Das ist ok, das ist normal, daran muss man sich schnell gewöhnen und dann das beste daraus machen.
Ich habe das Gefühl, bei uns gleicht kein Monat dem anderen, also vom Wechsel der Jahreszeiten, des Wetters, des Grüns um uns herum ganz abgesehen. Ich meine Routinen, Strukturen. In unserem Leben scheinen wir mit unseren Werten und Gefühlen einen Kern zu bilden um den herum sich aber alles dreht, wirbelt, verändert, mal ent- und dann wieder beschleunigt.
Ich war jetzt über ein Jahr Freelancer und habe den größten Teil meiner Zeit von zu Hause gearbeitet. Der Mann auch. Darum, wie ganz am Anfang dieses langsam wachsenden Blogs erklärt, war der Garten unsere Oase der Ruhe, der Arbeit mit den Händen, der Ort um sich zu erden und durchzuatmen.
Und jetzt, jetzt habe ich plötzlich wieder einen festen 40 Stunden Job. Einen tollen, spannenden Job, sonst hätte ich das Angebot ja nicht angenommen, aber ich merke, dass es einiges an Um- und Neuorganisation braucht, damit ich in meinem Leben wieder das Gefühl bekomme, das alles in wunderbarer Balance ist.
Meinen Job so gut ich kann erledigen (und ich glaube das wird das leichteste, denn es ist aufregend und macht, auch wenn es abgedroschen klingt, richtig, richtig Spaß), mich um mein geliebtes Edi-Baby kümmern (und es endlich schaffen, ihre erschreckend und verwirrend große Schreckhaftigkeit und Unsicherheit von ihr zu nehmen und sie zu stärken) und den Garten Edi weiterhin mit viel Freude zu besuchen und mit und an ihm zu wachsen. Ich möchte so viel lernen, ich möchte irgendwann von allem im Garten den Namen kennen und was es mag und braucht.
Ich möchte endlich das Gefühl los werden, ich werde den Erwartungen hier nicht gerecht, ich möchte mit Selbstbewusstsein zu meinem eigenen Tempo, meinen eigenen Möglichkeiten stehen, es selbst selbstverständlich finden, dass ich nicht so Zeit und nicht so viel Erfahrung habe, wie unsere Kleingärtner-Nachbarn.
Das klingt banal, ist aber die größte Herausforderung für mich. Es ist schwer für mich, mit manchen Gefühlen umzugehen: der Befürchtung zu enttäuschen oder Erwartungen nicht gewachsen zu sein.
Dabei sollte ich doch inzwischen wissen, dass es meist meine Erwartungen an mich selbst sind, die besonders hoch sind.
Jedenfalls nehme ich diese neue große Veränderung in meinem Leben auch in diesem Bereich als stärkende Herausforderung. Um weiterhin erfolgreich nach der Maxime zu leben, dass ich jeden Tag überwiegend glücklich sein möchte, muss ich da noch mehr nach MEINEM Bauchgefühl handeln.
Ich kann nicht mehr so viele Dinge so frei tun wie bisher, aber das ist ok. Ich habe das Gefühl, dass es mir gut tun wird, weniger, komplett unterschiedliche Projekte und "Baustellen" (das klingt so betonhaft trist, ist aber gerade das einzige Wort das mir einfällt...) im Kopf zu haben und dafür den Großteil meiner Energie und Motivation zu meinem eigenen besten in meine Lieblingsprojekte zu stecken. Meine Familie mit Mann und Hund, mein toller neuer Job (der auch in die unzähligsten Aufgaben aufgesplittet ist, aber trotzdem irgendwie unter "einem Hut"), den Garten Edi und so viele von den tollen Menschen um mich herum so oft wie möglich zu sehen oder zu hören, aber auch selbst einzusehen, dass nie genug Zeit und innere Energie für alle und Alles da sein wird.
Vielleicht wird der Garten etwas zurück stehen müssen, aber vielleicht finde ich ja auch einen besseren Rhytmus der uns allen gut tut. Und sollte mir das Unkraut und die Aufgaben doch über den Kopf wachsen, dann arbeite ich eben an dem Konzept einer Garten-Beteligung für gestresste Stadtmenschen die mal wieder für ein, zwei Stunden die Fingernägel in die Erde graben sollten.
:)
Ich habe das Gefühl, bei uns gleicht kein Monat dem anderen, also vom Wechsel der Jahreszeiten, des Wetters, des Grüns um uns herum ganz abgesehen. Ich meine Routinen, Strukturen. In unserem Leben scheinen wir mit unseren Werten und Gefühlen einen Kern zu bilden um den herum sich aber alles dreht, wirbelt, verändert, mal ent- und dann wieder beschleunigt.
Ich war jetzt über ein Jahr Freelancer und habe den größten Teil meiner Zeit von zu Hause gearbeitet. Der Mann auch. Darum, wie ganz am Anfang dieses langsam wachsenden Blogs erklärt, war der Garten unsere Oase der Ruhe, der Arbeit mit den Händen, der Ort um sich zu erden und durchzuatmen.
Und jetzt, jetzt habe ich plötzlich wieder einen festen 40 Stunden Job. Einen tollen, spannenden Job, sonst hätte ich das Angebot ja nicht angenommen, aber ich merke, dass es einiges an Um- und Neuorganisation braucht, damit ich in meinem Leben wieder das Gefühl bekomme, das alles in wunderbarer Balance ist.
Meinen Job so gut ich kann erledigen (und ich glaube das wird das leichteste, denn es ist aufregend und macht, auch wenn es abgedroschen klingt, richtig, richtig Spaß), mich um mein geliebtes Edi-Baby kümmern (und es endlich schaffen, ihre erschreckend und verwirrend große Schreckhaftigkeit und Unsicherheit von ihr zu nehmen und sie zu stärken) und den Garten Edi weiterhin mit viel Freude zu besuchen und mit und an ihm zu wachsen. Ich möchte so viel lernen, ich möchte irgendwann von allem im Garten den Namen kennen und was es mag und braucht.
Ich möchte endlich das Gefühl los werden, ich werde den Erwartungen hier nicht gerecht, ich möchte mit Selbstbewusstsein zu meinem eigenen Tempo, meinen eigenen Möglichkeiten stehen, es selbst selbstverständlich finden, dass ich nicht so Zeit und nicht so viel Erfahrung habe, wie unsere Kleingärtner-Nachbarn.
Das klingt banal, ist aber die größte Herausforderung für mich. Es ist schwer für mich, mit manchen Gefühlen umzugehen: der Befürchtung zu enttäuschen oder Erwartungen nicht gewachsen zu sein.
Dabei sollte ich doch inzwischen wissen, dass es meist meine Erwartungen an mich selbst sind, die besonders hoch sind.
Jedenfalls nehme ich diese neue große Veränderung in meinem Leben auch in diesem Bereich als stärkende Herausforderung. Um weiterhin erfolgreich nach der Maxime zu leben, dass ich jeden Tag überwiegend glücklich sein möchte, muss ich da noch mehr nach MEINEM Bauchgefühl handeln.
Ich kann nicht mehr so viele Dinge so frei tun wie bisher, aber das ist ok. Ich habe das Gefühl, dass es mir gut tun wird, weniger, komplett unterschiedliche Projekte und "Baustellen" (das klingt so betonhaft trist, ist aber gerade das einzige Wort das mir einfällt...) im Kopf zu haben und dafür den Großteil meiner Energie und Motivation zu meinem eigenen besten in meine Lieblingsprojekte zu stecken. Meine Familie mit Mann und Hund, mein toller neuer Job (der auch in die unzähligsten Aufgaben aufgesplittet ist, aber trotzdem irgendwie unter "einem Hut"), den Garten Edi und so viele von den tollen Menschen um mich herum so oft wie möglich zu sehen oder zu hören, aber auch selbst einzusehen, dass nie genug Zeit und innere Energie für alle und Alles da sein wird.
Vielleicht wird der Garten etwas zurück stehen müssen, aber vielleicht finde ich ja auch einen besseren Rhytmus der uns allen gut tut. Und sollte mir das Unkraut und die Aufgaben doch über den Kopf wachsen, dann arbeite ich eben an dem Konzept einer Garten-Beteligung für gestresste Stadtmenschen die mal wieder für ein, zwei Stunden die Fingernägel in die Erde graben sollten.
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