Dienstag, 30. Oktober 2012

Adieu, geliebte Kapuzinerkresse

Vor ein paar Tagen kam der erste Frost. Der erste Frost, seit wir den Garten Edi haben, das erste Mal, dass ich sehe, wie schnell eine Nacht voller Frost Leben zerstören kann. Nicht alles natürlich, nur das fragile. Daunter leider meine geliebte Kapuzinerkresse.

Aus vielen kleinen Samen wurden viele kleine Pflänzchen und erfreuten mich überall im Garten Edi mit den schönen rundlichen Blättern und den prächtigen orangen Blüten. Auch ein paar gelbe und rote waren darunter.
Sie machten mich glücklich und ich nahm mir vor, im Frühjahr überall im Garten diese kleinen knubbeligen Samen zu verteilen.

Das werde ich auch tun, auch wenn es nicht schön war, nach der besagten frostigen Nacht überall welkes, matschiges Grün aus dem Boden zu ziehen um es auf den Komposter zu legen.
Einjährige. Nicht sehr praktisch und nicht kein Selbstläufer, aber jede Mühe wert.

Montag, 22. Oktober 2012

Spinat, Stauden und Tulpenzwiebeln

Sonntag gab es mal was anderes als Mangold mit Kürbis. Es gab Blattspinat. Das Resultat schmeckte natürlich sehr, sehr, ähnlich, war aber trotzdem lecker.

Den Spinat hat der Mann versuchsweise in einem kleinen günstigen Plastik-Treibhaus auf Torftabletten vorgezogen. Spinat, Fenchel und noch ein paar andere Dinge die wir leider vergessen haben zu etikettieren. Wir werden uns überraschen lassen, wenn wir jetzt bald das Gemüsebeet für den Winter umgraben.

Den letzten Mangold hab ich am Sonntag der Mama mitgegeben. Die hat mir dafür ein paar zu groß gewachsene Stauden aus ihrem Garten mitgebracht. Und gleich dazu noch den Papa, der das für mich eingegraben hat. Das tollste war, dass meine Mama sogar den Garten abgeschritten ist, um zu gucken wo diese Stauden am besten wachsen und zur Geltung kommen werden. Ich habe keine Ahnung was sie mitgebracht hat, sie hat gesagt, ich soll mich überraschen lassen.
Und dann hat sie mir noch einen ganzen Beutel mit Tulpenzwiebeln von der Floriade in Venlo mitgebracht. Die werd ich selbst diese Woche einpflanzen, vergessen wo und mich auch davon dann im Frühjahr überraschen lassen.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Die letzten Blumen

Durch den neuen Job finde ich noch kaum Zeit für den Garten Edi. Das werde ich vermutlich noch ganz, ganz oft schreiben, ich hoffe aber, dass ich mich da selbst widerlege... was jetzt aber getan werden MUSS, ist das allmähliche Fertig-Machen für den Winter.

Ich nutze die warmen Tage, um Stauden zurück zu schneiden. Wenn sie verblüht sind. Aber dann fiel mir ein: warum nicht jetzt: wo die Blüten noch so schön sind? Und so musste der Lavendel JETZT gestutzt werden und dazu ein paar Herbstastern und auch die Hortensien mussten JETZT ein paar ihrer wundervollen Jane-Austen-Blütenpuschel opfern. All das ist nun in unserer Wohnung und immer wenn ich nach dem "richtigen" Job noch alte Freelancer-Kunden zufrieden machen muss (und möchte), dann guck ich mir die Gläser und Vasen an und denke an den Garten Edi. Und dass ich das alles irgendwie schaffen werde.


Samstag, 20. Oktober 2012

Süsskartoffeln

Noch ein kleiner Bericht über eine kleine Ernte. Diesmal Süßkartoffeln, zumindest sahen sie irgendwie so aus und das stand auch damals auf dem Etikett, als ich sie als Pflänzchen bei Dehner gefunden habe. In der Rummelecke, für 50 Cent.
Ich LIEBE Süßkartoffeln und ich war froh, dass sie es trotz ihres mickrigen Starts im Garten Edi aus der Jämmerlichkeit heraus zu einem blättrigen Gestrüpp geschafft haben. Aber jetzt sind wir im Garten Edi gerade in der "Aufräumen und Winterfertig-Mach-Phase" und da haben wir gedacht, wachsen tun die bestimmt nicht mehr, mal schauen, was sich da so in der Erde gebildet hat. Wir waren erst ein klitzeklein wenig enttäuscht, wir haben gedacht, nun einen schwer wiegende Kartoffelernte nach Hause schleppen zu müssen aber dann haben wir uns besonnen und uns ist klar geworden, dass so mickrige Pflänzen von Juli bis Oktober einfach nicht mehr verbringen können. Also haben wir die lila Knöllchen zufrieden nach Hause getragen, in Scheibchen geschnippelt und mit Salz und Pfeffer drauf im Backofen zu einem super Snack schrumpeln lassen.

Freitag, 19. Oktober 2012

Herbst-Aktion

Vor einiger Zeit hatten wir ganz große Hilfe von Axel. Axel ist ein supertalentierter Gärtner und ich konnte ein wenig zurück geben, indem ich ihm Visitenkarten gestaltet hab. Jedenfalls waren wir sehr, sehr froh, dass Axel und der Braunbär Ben an einem Sonntag Zeit hatten, um uns ein wenig zu zeigen, was zurück geschnitten werden muss und wie. Und dann waren die beiden da und nachdem Axel die geliebte Rose fachmännisch zurück geschnitten hatte, verschwand er im Quittenbaum. Und dann fiel ein Zweig nach dem anderen, und am Ende war er luftig und leicht, bereit für Winter und ein neues Jahr. Edi und Ben hatten ihren Spaß, Edi mit Quitten-Zweigen und Ben mit Ball werfen. Es ist so einfach, Hunde glücklich zu machen.


Dienstag, 9. Oktober 2012

Ach, die Mirabellen...

Bei der Quitten-Ernte mussten wir unweigerlich an den Mirabellen-Baum denken, den ich auch sehr, sehr liebe. Quitten und Mirabellen, was für ungleiche, passende Gefährten! Während die Ernte der Quitten sehr einfach und schnell vonstatten ging und wir nicht sonderlich viel Kontakt zu den Früchten hatten (ausser dass ich sie halt überall hinlege, weil ich sie gerne ansehe), waren die Mirabellen in ihrer Hochphase SEHR präsent.

Wir aßen jeden Tag ein paar von ihnen, manchmal ganze Schalen voll. Es war, wie an anderer Stelle erwähnt, das erste mal, dass ich überhaupt eine Mirabelle gegessen habe. Und dieses Jahr habe ich UNMENGEN gegessen! Und verschenkt! Und Mirabellen-Brombeer-Obstböden gebastelt!


Ach, was freue ich mich auf das nächste Jahr. Ich hoffe nur, der Mirabellen-Baum trägt wieder so reichlich. Der liebe Anton hat ja schon phrophezeit, dass der alte Baum radikal gestutz werden muss aber das verdränge ich noch.

Montag, 8. Oktober 2012

Die überraschende Vielseitigkeit von Quitten

Der Quittenbaum hat sich zu meiner eigenen Überraschung zu einem meiner liebsten Bäume im Garten Edi entwickelt. Am Anfang mochte ich nur seine zu Beginn seidig weichen Blätter, dann deren Form und dann die Tatsache, dass dort kleine Früchte vor sich hinreiften, die den wunderschön ungelenkigen Namen Quitte tragen.

Was man mit Quitten tun soll ist folgendes: sie mit einer klein Axt klein hacken und mit viel Zucker und Geduld zu Gelee verarbeiten. Das ist nicht so meins, zumal habe ich nicht einmal eine kleine Axt! Ich habe den Quitten darum in meinem Leben folgenden Platz reserviert: da zu sein und mich daran zu erinnern, was für tolle Wörter es gibt und vor allem: das Zuhause herbstlich zu gestalten! Ich muss unbedingt ein paar Bilder von meinem Kürbis-Quitten-Kastanien-Tellern hier zeigen! Aber erst einmal welche von der Ernte.

Edi hat übrigens die Quitten zu ihrem ALLERLIEBSTEN im Garten Edi auserkoren! Noch vor Löwenzahnwurzeln und Hasenkötteln! Ja, den wie es sich heruas gestellt hat, sind Quitten das perfekte Hunde-Spielzeug! Harte, nicht allzu leichte Bälle, die wunderbar fliegen und beim Apportieren und Jagen nicht künstlich schmecken sondern ab und an ein paar kleine Tropfen sonderbaren Safts absondern. Das gefällt der Edi. Sie hat inzwischen eine kleine Sammlung an Quitten in verschiedenen Stadien der Reife.

Denn anscheinend halten sich die unbeschädigten Quitten ziemlich lange, nur bei kleinen Ritzeln oder Bissspuren verfärben sie sich braun. Aber der Edi macht das nicht.

Die meisten Quitten waren allerdings weder für Edi noch für meine Dekorations-Versuche bestimmt.
Wir haben rechts und links des Gartens Edi jeweils einen kleinen Eimer Quitten an die Nachbarn verschenkt, die mit vielen Jahren Garten-und Ernte- und Verwertungserfahrung. Mich hat vor allem gefreut dass sie sich über die Quitten gefreut haben und dann war ich EXTREM erfreut, als wir von Garten links umgehend eine Flasche Sekt und dann etwas Marmelade bekamen und auch Garten Rechts uns ein Gläschen Gelee von UNSEREN Quitten übergab!

Grandioses Gartenleben, hab ich gedacht, als ich Abends meine Quitten süß und klebrig in meinen Joghurt rührte.