Freitag, 19. April 2013

Wir haben dich vermisst, Garten Edi!


Der Garten Edi erwacht gerade zum Leben. Und wir sind glücklicher, erstaunter Zeuge.

Kaum hat der Frost endlich kapituliert und sich, wenn auch spät (ja, es war ein verdammt harter Kampf!), der Sonne ergeben: geht die Post ab!
Überall, wo vorher noch Stöckchen und Stängel braun und trüb im Schnee oder im Matsch vor sich hin schliefen, macht sich nun das Grün breit.
Es fängt klein an, mikroskopisch kleine grüne Fleckchen. Dann werden sie größer, werden zu Knubbeln und irgendwann sind sie so sichtbar, dass man davor stehen bleibt und voller Ehrfurcht ein hocheloquentes WOW! an die Pflanze richtet. Oder direkt an Gott, denn ganz im Ernst: die Natur ist so abgefahren, da MUSS es einen Masterplan geben!
Es ist wirklich überwältigend, wie aus fast toter, mickriger, verwelkter, lebloser Masse plötzlich ganz, ganz viel Leben entsteht!

Aber genug abgeschweift, kurz und knapp: der Garten Edi gibt gerade richtig Gas! Und das ohne uns! Im letzten Herbst flapsig in die Erde geflanschte Tulpenzwiebeln belohnen uns jetzt mit kräftigen Blumen, Hyazinthen und Glockenblumen scheinen Dauergäste des Frühlings und unsere Bäume bilden unzählige, wirklich nicht zählbare grüne Knospen.

Und allein das Wort Knospe ist eine maßlose Untertreibung, denn keine Knospe gleicht der anderen! Es sind kleine Gebilde, verschachtelt und verwirrend verzwirbelt, verschiedene Schichten aus nuancierten Grün-Tönen, vielversprechend und geheimnisvoll. Wunderschön!

Wir haben den Garten drei Monate nicht betreten. Er war da wo er ist, allein, und wir dachten nur mit Schuldgefühlen an ihn. Der arme Garten Edi, ganz allein. Aber der Garten Edi hat uns nicht gebraucht, er brauchte ein Pause und hat geschlafen. Und wir brauchten die Trennung, um dann, im Frühling zu erkennen: wir lieben ihn! Wir freuen uns auf ihn, wir freuen uns, ihn zu haben! Wir haben ihn vermisst!
Die ersten Besuche waren und sind noch vom Frühjahrsputz bestimmt. Die Hütte sauber machen und aufräumen, Altes aussortieren, ein bisschen neue Farbe anbringen. Alte Töpfe weg schmeissen, alte Erde dem Komposter übergeben.

Und dann: der Baumarkt, das Gartencenter. Und das Feuer ist wieder da! Ein kleiner (praktischer weil leicht zu reinigende) neuer Grill, Säcke voller frischer Blumenerde, unzählige Tütchen mit Blumensamen und ein paar Töpfchen mit Zucchini, Kürbissen, Ranunkeln, Dahlien und natürlich: eine weitere Hortensie.

Garten Edi: wir sind so froh dich zu haben und wir freuen uns auf ein neues Jahr mit dir!