Dienstag, 31. Juli 2012

Lavendel kann so aufregend sein..

Nach dem Beitrag über Tomaten vom letzten Mal, der ja etwas tragisch geendet hat, möchte ich diesen über Lavendel nicht direkt damit beginnen, dass ich vermutlich ein paar Lavendelpflanzen mit guter Intention zerstört oder zumindest verstümmelt habe....

Darum, at the Beginning das Happy End der Tomaten: sie haben das Umpflanzen überlebt, wuchern vor sich hin und ein paar von ihnen tragen grüne Kügelchen. Oder gar eiförmige Grünlinge. Das macht mich sehr froh. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob sie es zur Essreife schaffen. Überall in der Schrebergartenkolonie grasiert eine gruselige Heimsuchung namens Braunfäule, an einem anderen Strauch waren zwei Tomaten bräunlich und faulig, aber ich hab sie einfach schnell ins Gebüsch geworfen und ignoriere diesen Vorfall.



Nun aber genug der Harmonie und zurück zum Thema dieses Einblickes in den Garten Edi: Lavendel.
Ich liebe Lavendel. So, so sehr. Vermutlich aus den gleichen sentimentalen Gründen wie südfranzösische Tomaten und Feigen... und im Garten wächst bereits Lavendel. Drei Büsche, einer groß, zwei klein, es sind unterschiedliche Sorten, zwei haben nicht so superlange Stängel und die Blüten sind ein dunkles, sattes Lila und einer wächst ziemlich hoch hinaus und der Blütenton ist eine Nuance heller. Mir fällt das ja auf, als geschulter Bildbearbeiter mit Sinn fürs Color-Managment, höhö. Jedenfalls hätte ich nie gedacht, dass es so, so viele verschiedene Sorten an Lavendel gibt. Ich überlege bereits ernsthaft, mal nach einer Art Almanach der Lavendelsorten zu gucken, einer Art Katalog...
Aber erst einmal wird sich um den Lavendel im Garten Edi gekümmert!



Wie pflege ich ihn, habe ich mich gefragt und als ich dann zu Hause vor dem Computer saß, habe ich YouTube konsultiert und dabei ein tolles Video gefunden. Darin hat eine sympathische Engländerin in ihrem pittoresken Jane Austen Garten (eeeww!) an ihrem imposanten Lavendel rum geschnippelt, gerade jetzt, wo die Blüte da ist und schon fast vorbei.


LAVENDEL ABSCHNEIDEN? habe ich erst gedacht. Aber als hätte die Frau im Internet meine Gedanken erraten hat sie milde lächelnd erklärt, dass die meisten Frauen geradezu geschockt reagieren bei dem Gedanken den schönen lila Lavendel zu verstümmeln wenn er doch gerade so schön blüht und duftet und von Bienchen und fluffigen Hummeln umschwärmt wird. Aber, hat sie gesagt, probieren Sie es! Damit er vor dem Winter noch einmal blüht. Und schön wächst. Und eine Lavendelernte ergibt die schönsten Sträusse zum Trocknen und ich hab an diese Duftsäckchen gedacht, die meine Oma in jeder Schublade hatte. Und überhaupt soll ein Schrebergarten ja auch zum Teil als Nutzgarten bewirtschaftet werden. Also liegt es doch auf der Hand den Lavendel zu nutzen!

Ich hab ihr geduldig beim Schnippen und Schnappen zugesehen und zugehört. Die Auflösung des Videos war nicht die beste, aber ich habe verstanden, dass man nicht zimperlich sein soll. Etwas tiefer abschneiden damit das alles nicht so verholzt. Oder vergraut wie ich bei Lavendel finde. Da wachsen diese schönen grünen Stängel mit dem duftenden lila Knospen auf struppigem Grau. Das sieht so trist und tot aus. Ich hab also mitten durch das graue Gestrüpp geschnitten und den Lavendel so irgendwie geernet. Ich hab ihn auf die Wiese gelegt, nach Größe sortiert. Das hat so schön geduftet. Dann bin ich langsam an diese harten Äste gekommen, die wirkten sehr trocken und unschön und ich hab einfach weiter geschnitten, Knips, Knips. Und ab waren sie. Die Büsche waren nur noch halb so groß. Und ich bekam Angst. Ob da wirklich wieder grüne Triebe rauskommen. Aus diesem trockenen Material. Ich sammelte meine Lavendelsträusse zusammen, arrangierte sie in Einmachgläsern und trug den größten nach Hause.
Am nächsten Tag war Axel im Garten und bestätigte meine Vermutung: Ähm ja. Ziemlich kurz...

Ich hoffe immer noch dass der Lavendel sich die kämpferischen Tomaten zum Vorbild nimmt und mir diesen Fehler verzeiht. Ich werde beim nächsten mal vorsichtiger stutzen, versprochen, versprochen.
Die Chancen stehen aber ganz gut, ich lege mich jeden Tag auf das Gras um ganz genau zu gucken ob sich etwas tut und ja, an manchen Stellen kommt aus dem holzigen Grau eine winzige Spur von Grün. Vielleicht werden die Büsche nicht mehr ganz so buschig, vielleicht aber doch. Optimismus regiert den Garten Edi und ich glaube selbst die Natur verzeiht uns Anfängerfehler.

Weil ich aber ungeduldig bin und ich nicht so lange auf die Natur mit ihren Launen und ihrem Tempo warten kann, habe ich in meinem Lieblingsladen Dehner ein paar reduzierte weil verblühte oder irgendwie angeranzte und deformierte Töpfe mit Lavendel gekauft. Kuriose Sorten aus England mit majestätischen Namen und aufwändigen Etiketten. Die habe ich leider direkt weggeworfen, ich überlege aber, mir ein Album oder eine große Dose anzuschaffen in die fortan all die Etiketten wandern.
Jedenfalls hätte ich nie gedacht, dass hinter Lavendel eine solche Züchter- und Kultivierer-Elite steht wie hinter Rosen und Orchideen, aber ich finde das toll. Wenn es nach mir geht, fliesst all mein fortan akkumuliertes Wissen über Pflanzen in die Kultivierung von Lavendel. Wenn es nach mir geht wachsen auf den vier Gemüsefeldern bald Lavendel und Lavendel. Aber das mag der Mann nicht. Und ich glaube, Monokulturen verstossen auch gegen die Statuten des Kleingartenvereins.

Jedenfalls ist mein Lieblings-Lavendel im Garten zur Zeit ein riesengroßer Busch den meine liebe Renee aus ihrem Garten ausgegraben hat. Ich habe ihn vorsichtig in eine blaue IKEA Tüte gestopft (mein Alltags-Utensil Number one, by the Way. Ich habe Dutzende dieser unverwüstlichen Taschen und brauche jeden Tag mindestens eine zum Transport diverser Dinge) und in den Garten Edi bugsiert. Das war nicht ganz leicht, denn Edi zappelte irgendwo unter dem Busch neben mir auf dem Bürgersteig rum, aber irgendwie haben wir es geschafft. Jetzt verwurzelt er sich hoffentlich glücklich mit dem Garten, denn er steht direkt in Sichtweite der Terrasse und sein Anblick macht mich glücklich. Mein Lavendel in MEINEM GARTEN denke ich dann, also ungefähr fünf mal am Tag. Und dann blicke ich gespannt auf die vielen unterschiedlichen Töpfchen mit diverser Erde in denen ich den Inhhalt von drei Tütchen mit Lavendel-Samen verteilt habe. Ich bin gespannt. Auf den Samentütchen steht, dass sie etwas unregelmäßig keimen und das kann bis zu 40 Tage dauern. Egal. Direkt daneben stecke ich immer wieder ein paar Bohnenkerne in die Erde, die kommen zuverlässig nach ein paar Tagen aus der Erde gekrochen.







Samstag, 7. Juli 2012

Von tollen, traurigen und toten Tomaten.

Schon in der ersten Woche im Garten lernte ich fleissig andere Kleingärtner kennen und bekam nicht nur erste Tipps, sondern auch erste Pflanzen geschenkt.

Axel und sein Hund Ben besuchten mich und Edi mit einer Zucchini und einer anderen Pflanze im Arm, von der ich den Namen vergessen hab, die aber fleissig zu blühen angefangen hat. Für mich ein Zeichen, dass es ihr gut geht. Was man von der Zucchini leider nicht sagen kann... Sie fristet ein traurig-trockenes Dasein auf meinem etwas nachlässig gegossenem Kürbis-Acker der ein Thema für sich ist, welchem ich mich in einem anderen Blogbeitrag noch widmen werde.

Was aber trotz Nicht-Beachtung trotzig vor sich hin wächst, sind Antons Tomaten. Eine ganze kleine Plastikpalette voll mit spillerigen Pflänzchen reichte er mir Anfang Juni über die Hecke, zusammen mit einigen seiner notorischen selbstgebrannten Kurzen, die ebenfalls an anderer Stelle mal thematisiert werden.

Anton redet manchmal schnell und wenn ich seine Liköre probiert habe verstehe ich oft nur langsam und so stand ich später alleine im Garten Edi und fragte mich, ob sie nun in die Sonne oder in den Schatten sollten, viel Wasser mögen oder doch ehr wenig.

Ich war mir sicher, dass Anton etwas von Töpfen gesagt hatte und so pflanzte ich alles in Töpfe. Auch das wäre EIGENTLICH ein eigenes Thema, denn entgegen guter Ratschläge alte, unter Hecken gefundene Töpfe erst mal zu reinigen, befüllte ich sie gleich mit Erde, die nicht supersaftig aus einer Tüte kam, sondern die ich mit Edi an anderer Stelle im Garten ausgegraben hab.
Von den Töpfen stellte ein paar hier hin und ein paar dort hin, Sonne, Schatten, das ganze Spektrum.

Von Schwiegermama bekam ich auch eine Tomate, eine etwas kräftigere Pflanze mit ein paar kleinen grünen Mini-Kügelchen dran. Aus diesen Kügelchen sind kleine Klumpen geworden und sie sind meine ganze Hoffnung auf einen Teller Schrebergartentomaten mit dem Mann in diesem Sommer.

Mit dem Salz drauf, das Renee uns aus dem Urlaub mitgebracht hat. Vielleicht pflanze ich vorher noch Basilikum. Und kaufe Wein aus dem Languedoc, vielleicht sogar aus dem kleinen Ort von Bernadette und Dédé. Denn neben den Feigen sind es die Tomaten aus ihrem Garten, die uns in den Sommern dort so verwöhnt haben, dass uns die Früchte hier meist nur ein wehmütiges Lächeln entlocken können.

Dass das nicht nur etwas mit sentimentalen Reminiszenzen an unsere zweite Familie in der Provence und subjektivem Geschmacksempfinden zu tun hat, haben "Forscher" nun heraus gefunden. Oder vielmehr erklärt, denn wenn ich der Artikel auf STERN online vom 29. Juni 2012 richtig verstanden habe, dann sind besagte Forscher und Wissenschaftler ja Schuld an unserer faden Misere! Denn laut "Marketingexperten" sind wir oberflächlichen Verbraucher ja darauf getrimmt (von wem wohl??), nur nach makellos rot gefärbten Tomaten zu greifen.

Diese mussten also genetisch so gelenkt werden, dass möglichst wenige Chloroplasten gebildetet werden. Das sind Zellbestandteilen, die die Tomate so schmackhaft machen aber leider auch ihren Grünteil nach dem Reifen erhalten. Am Stängel würde es also bei einer richtig leckeren Tomate nicht so ganz und gar rot. Für die verkaufsfördernde Tomatenevolution haben Züchter in den letzten 70 Jahren also sukzessive das grüne Geschmacksgen durch Selektion zurück gedrängt und bei modernen Sorten gar zerstört.

Jetzt sind Tomaten also rund und rot, aber auch fade und bleiben so schon wieder in den Regalen liegen. Denn die Käufer wollen ja süßen, intensiven Tomatengeschmack! Haben Marketingexperten heraus gefunden. Und jetzt basteln Forscher fleissig daran, das Geschmacksgen ohne Grünfunktion wieder in die tückischen Tomaten herein zu basteln.

In der Zwischenzeit kommen die Verbraucher auf den Trichter, dass man sich selbst auch vom Konsumenten zum Produzenten mausern kann und pflanzen in Gärten und auf Balkonen vermehr eigene Tomätchen. Mit Erfolg, wenn man anderen Fachartikeln Glauben schenkt.
Denn laut denen ist es sehr einfach, schmackhafte Tomaten auf kleinstem Raum zu ziehen.

Ich habe viel Platz im Garten Edi. Und anscheinend auch viel Raum, um viel falsch zu machen. Denn bis auf die besagten Schwiegermama-Tomaten ist da noch nicht so viel Aussicht auf eine Ernte die für einen deliziösen Sommerabend zu Zweit reicht.

Es ist ja nicht so, dass Antons Tomaten kümmerlich eingegangen wären oder einfach beschlössen hätten, es der Zucchini gleich zu tun und das Wachstum einzustellen.
Sie wachsen, spriessen grün mit ihren duftenden Tomatenblättern die Töpfe voll und lassen sich von mir mit Stöckchen Halt geben. Aber von Blüten respektive Minimikrokügelchen keine Spur. Ich knipse schon immer die Blattzweige ab, so wie ich es in irgend einem Gartenbuch gelesen habe, aber der einzige Effekt sind duftende Hände, an denen ich dann bestimmt alle zwei Minuten riechen muss weil sie so wunderbar tomatig riechen.

Und zu allem Überfluss kam mir dann auch noch die selten dämliche Idee, den großen Tomatenkübel vielleicht etwas umzuordnen, also zwei der insgesamt fünf dort vor sich hin wachsenden Pflanzen umzusiedeln. Nur leider bin ich ein Mensch der Gedanken und Ideen oft sofort umsetzen muss. Und da muss ich dringend an meiner Geduld arbeiten und meine Flausen mit etwas gesundem Menschenverstand reifen lassen. Denn der hätte mir gesagt, dass eine Umsiedlung von Topftomaten nicht in der Mittagshitze erfolgen sollte und auch nicht in Erde, die zwar dunkel, aber auch sehr fest und lehmig ist.
Kaum waren die Pflanzen an ihrem neuen Platz, liessen sie auch schon trist und traurig ihre vorher so kräftigen Blätter hängen. Eine ganze Giesskanne mit gesundem Regenwasser konnte sie nicht animieren, Mut zum Leben zu fassen und so band ich sie schnell an Stöcken fest und verliess den Garten.

Ich hoffe auf ein kleines Tomatenwunder und wenn sie es überleben bis nächste Woche, dann kommen sie in einen gereinigten Topf mit frischer, gekaufter Blumenerde und dürfen den ganzen Sommer auf der Terrasse stehen und von mir umsorgt werden!




Freitag, 6. Juli 2012

Vom über den Kopf wachsen und Beruhigen

Der Sommer in diesem Jahr ist warm aber nass. Das scheinen manche Pflanzen zu mögen, während andere schlapp und deprimiert ihre Ärmchen und Köpfchen hängen lassen. Ich kann das verstehen, etwas mehr Beständigkeit und Zuverlässigkeit seitens des Wetters täten jedem Gemüt gut.
Aber manche scheinen das alles sehr zu lieben. Unkraut zum Beispiel. Wobei ich das gerade ganz hübsch finde, denn am besten wächst dieses schaumig blättrige Gekräusel, dessen Namen ich gar nicht kenne. Das werde ich auch beizeiten mal googeln müssen...

Das Unkraut also geniesst Regen und unsere Abwesenheit.
Und wächst mit meiner Unsicherheit was nun zu tun ist. Was meine Aufgabe ist, was von mir erwartet wird. Also was ich von mir selbst erwarte und was die Gärtner in den anderen Gärten drumherum erwarten KÖNNTEN.

Ich lasse mich oft schnell und leicht verunsichern. Aber genau so schnell und sicher suche und finde ich dann wieder einen Halt.
Und so habe ich mir ein wohl wundervolles Buch von einer wohl wundervollen Gärtnerin gekauft: Alys Fowler.

Sie ist ein langsam lebender Mensch, sie hat Langsamkeit und Muße zu ihrer Maxime gemacht. Gelassenheit ist es, was schönes Leben und Gärtnern ausmacht. Beides ist ein Prozess, und nicht Etwas, was man fertig kauft, fertig bekommt oder was überhaupt fertig wird.

Das habe ich in der Einleitung gelesen und das Buch erst einmal mit einem erleichterten Seufzer beiseite gelegt. Denn dieser Rat ist erst einmal alles was ich brauchte und den beherzige ich auch bezüglich dieses Buches. Denn ich glaube, ich habe in den letzten Wochen zu viele Gartenbücher gelesen um noch irgendwie zu wissen, was zu tun ist...

Denn vor dem Projekt Garten hat noch ein viel größeres gerade Priorität. Edi.
Ihre Schwierigkeit, mit Reizen umzugehen, ihre Unsicherheit mit einem zu Viel und zu Vielen. Ihre große Angst an Strassen und Plätzen mit Kindern und Gewusel zu sein und unsere Unsicherheit, wie wir damit umzugehen haben um ihr die Sicherheit zu geben die sie braucht und die Verantwortung zu nehmen, uns oder sich selbst zu schützen die sie überfordert und belastet.

Da lese und lerne ich im Moment am meisten und auch hier war es ein zu Viel an Ratschlägen und Lektüre die mich erst vollkommen blockiert haben. Wir waren auf Seminaren, hatten eine sehr gute Hundetrainerin bei uns und nun gehe ich langsame Schritte, die für mich und so auch für Edi nicht überfordernd sind. Die Fortschritte sind für andere vielleicht klein, für mich aber jetzt schon so groß, dass sie mich motivieren und beruhigen.
Es bedeutet zwar viel Umstellung, da Edi nicht mehr einfach mitgenommen werden kann und auch die Wege in den Garten sind länger, da ich große Strassen meide und auch die Zeiten abpassen muss an denen möglichst wenig los ist.

Wenn wir dann im Garten angekommen sind und sich die kleine Gartenpforte hinter uns schliesst, ist erst einmal alles gut. Edi verschwindet in den Sträuchern und man hört mal hier und da ein grunzendes Schnauben. Die Blätter wackeln und dann kommt sie hervor geschossen, fliegt über die Beete und ist in ihrem Element. Sie wühlt und erschnüffelt, findet ihren geliebten Ball und fühlt sich vollkommen sicher und gut. Sie bellt nicht mehr so viel und die Nachbarn rechts und links vom Grundstück werden sehr freudig und neugierig begrüßt, denn entweder wird der blaue Ball über den kleinen Zaun geworfen oder es gibt eine halbe Tüte mit Frolic-Stangen auf einmal.

Und wenn fremde Menschen sich zu ihr herunter beugen, dann verstehe ich jetzt, wie bedrohlich diese Geste für Edi und auch andere Hunde ist. Der frontale Blickkontakt, die sich über sie beugende Haltung, die nach hinten gezogenen Lefzen mit denen wir Menschen Lächeln und Zähne zeigen. Vielleicht sogar das Greifen nach ihrem Kopf um sie zu tätscheln. All diese Menschen wollen den süßen kleinen Dackel beruhigen, ihn begrüßen und sein Herz gewinnen und verunsichern Edi dabei und lassen sie ganz garstig bellen und ihren Raum verteidigen. Ich habe aufgehört, Edi dann noch zu tadeln und zu viel mit ihr zu reden. Ich rufe sie kurz ab und bitte die Menschen, sie erst einmal zu ignorieren. Irgendwann ist die Zeit, wenn Edi Freundschaft schliessen möchte, dann wird sie wedeln und kann auch wild umarmt und geknuddelt werden, was ganz und gar gar nicht in der Natur der Hunde liegt. Aber sie hat gelernt, dass wir Menschen das gerne tun, untereinander und darum macht sie bei Menschen denen sie vertraut auch gerne wild mit. Aber dieses Vertrauen, das muss erst einmal aufgebaut werden. Und dafür nehmen wir uns jetzt ganz viel Zeit.

So wie für den Garten. Und auch für diesen blog, der mit unvorhersehbarer Unregelmäßigkeit bestückt werden wird. Mal mehr, mal weniger. Ganz nach meiner Lust, Laune und Geschwindigkeit.