Donnerstag, 25. Dezember 2014

Adieu, Garten Edi...

Lange wurde hier nichts mehr geschrieben und nun folgt ein letzter Eintrag. VERMUTLICH letzter Eintrag, denn der Garten Edi ist so fest im Herzen und im Kopf, dass er noch lange beschäftigt...
Doch was ist passiert?
Das Leben.

Das Leben ist passiert.

Es hat sich mal wieder als unvorhersehbar entpuppt, mit allen Windungen und Wendungen, mit Erlebnissen und Erfahrungen.
2014 war kein leichtes Jahr, aber welches Jahr ist das schon?
Doch 2014 hatte aber doch so einige heftige Herausforderungen und Veränderungen und wichtige Fragen für uns im Gepäck, so dass wir letztendlich die schon ein paar Tage (Wochen, Monate...) schwelende Entscheidung treffen und zur Wahrheit werden lassen mussten: Wir wurden dem Garten Edi nicht mehr gerecht. Und der Garten Edi hatte etwas beseres verdient.

Etwas besseres als uns und unser gerade etwas wirbeliges Leben.

Es mag hart klingen, einen Garten, der ja voller Leben ist, der das Leben selbst ist, abzugeben. 

Wir kämen nie auf den Gedanken, Dackel Edi oder Katze Mali aufgrund von Unbequemlichkeit abzugeben. Nie.
Und den Garten Edi abzugeben... das war auch lange ein Tabu.
Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Im Gegenteil. So viel Liebe, so viel wunderbares Leben, so viel wertvolle (wenn auch nicht unbedingt effektive) Arbeit und noch so unfassbar viel mehr an schönen dort erlebten und eratmeten Momenten.

Doch wir wurden all dem nicht mehr gerecht.

Und das war dem Garten und dem Leben darin gegenüber nicht fair.

Wir mussten uns der Wahrheit stellen: es war ein schöner Traum mit dem Garten Edi, eine wunderwunderschöne Zeit, aber ... es passte nicht mehr.
Unsere Jobs hatten sich schon wieder geändert, ein paar heftige Dinge passierten und wir brauchten mehr Zeit für uns.
Zeit zum "runter kommen".
Zeit zum Durchatmen.
Zeit ohne Verpflichtungen, egal welcher Art.
Und der Garten hatte es nicht verdient, zu einer Verpflichtung zu verkommen.
Dafür war er zu wertvoll, uns zu kostbar und zu sehr (wortwörtlich) mit unseren Herzen verwachsen.

Und ganz ehrlich: er war auch einfach viel zu groß für uns.

Und so trafen wir die pieksende und einschneidende Entscheidung: wir würden den Garten Edi in neue Hände geben.
Wir wussten, was das bedeuten würde: Trennungsschmerz.
Abera auch Befreiung.
Und die Tatsache, dass der Garten Edi so nicht mehr sein
würde. Denn der Garten Edi war Edi, der Garten Edi waren wir.

Wir trösteten uns mit dem Gedanken, dass aus dem Garten Edi ein anderer Garten und dieser wunderbare Flecken Erde andere Menschen glücklich machen würde.
Und dass es irgendwann einen anderen Garten für uns gäbe. Irgendwann, wenn alles besser passte.

Jetzt blicken wir erst einmal voller Liebe zurück. Dankbar für all das Erlebte und Erlernte.
Und wer weiß?
Vielleicht gibt es bald oder zumindest irgendwann einen Garten Edi 2.0?
Wir hoffen es. Sehr.

Dieser Blog endet hier.
Aber in Annes Kopf keimt dieser Gedanke und schlägt langsam zarte aber penetrante Wurzeln: mehr zu schreiben, darüber, was war, wie es dazu kam, was dazwischen passierte (im Kopf und ausserhalb) und was man aus all dem gelernt hat.
Denn egal was man tut, egal wie es läuft: am Ende ist man immer ein Stückchen schlauer. Und das ist eine Menge wert.
Wir werden mit Edi weiter ziehen. Und irgendwann irgendwo Wurzeln schlagen.

Was wir nie vergessen werden: Wie es anfing. Unsere Liebe zu frischer Erde.
Wir werden dich nie und nimmer vergessen, Garten Edi.

Danke für alles.
Du lebst, du wächst, du warst vor uns und wirst nach uns sein.
Wir sind dankbar für jeden Moment mit dir.
Wir werden dich nie vergessen.


Sonntag, 18. Mai 2014

Erste Besucher im Garten Edi

Der Garten Edi freut sich immer über Besucher. Und eigentlich kommt auch jedes Mal ein netter Mensch durch die Gartentür wenn wir dort sind. Mal sind es Nachbarn aus anderen Gärten, mal Familie, mal andere Freunde. Oft sind Hunde dabei, was Edi immer ganz besonders freut. Denn Hunden ist es ausdrücklich erlaubt, wild durch die Beete zu toben. Edis Regeln eben. Und unsere einzige Regel: kein Stress im Garten. Es mag darum nicht so ganz ordentlich sein, alles ist behelfsmäßig und arg einfach, aber eben auch easy. Und das tut manchmal auch ganz gut.


Samstag, 17. Mai 2014

Frühling im Garten Edi

Der Frühling kam mit großen Veränderungen: auch der Mann hat nun wieder einen festen Job. Was bedeutet: sowohl er als auch ich sind wieder ziemlich fest drin in der von Anderen bestimmten Berufswelt und der Garten Edi kann nicht mehr so einfach zu jeder Zeit besucht werden und ist oft nur noch an Wochenenden unsere Oase. Was dann auch bedeutet: Die Samstag-Vormittage sind fortan heilige und geschäftige Tage im Garten Edi, denn nur dann kann für Berufstätige wie uns getätigt werden. Also Rasen mähen, Hecke schneiden und eben solcher Kram, der manchmal mit etwas Lärm einher geht. Geht Sonntags ja nicht. Und natürlich ist da auch das Gefühl der Überforderung, erklingend in der Frage: Schaffen wir das noch? Neben all der Arbeit, dem Stress, noch den Garten Edi? Wir müssen! Denn wir brauchen den Garten Edi. Er erdet uns, gibt uns Momente der Ruhe fernab von allem, macht uns glücklich. Wir werden nie einen Garten haben, wie die Nachbarn ihn hegen und pflegen, mit viel Zeit. Wir haben etwas anderes, etwas das zu uns passt, etwas wildes und etwas unvorhersehares. Vielleicht darum für uns besseres: den Garten Edi.
Der Frühling begann mit Tulpen und anderen ersten floranen Großartigkeiten. Und dem Spaß von Edi: endlich wieder zu Hause zu sein.


Donnerstag, 27. Februar 2014

Guten Morgen, Garten Edi!

Der Winter war dieses Jahr etwas komisch: kein Schnee, viel Sonne, kalt, warm, kalt, warm und dann aber auch nicht so richtig gemütlich.
Nachdem wir dem Garten Edi im Spätherbst des Jahres 2013 Adieu gesagt haben, dachten wir zwar oft aneinander, ruhten uns aber auch von einander aus. Natürlich verloren wir ihn nicht aus den Augen. Wir gingen am Zaun vorbei, ab und zu auch durch das Tor, sahen nach Stürmen, ob noch alles an seinem Platz war. Das war es. Aber der Garten Edi schlief. Keine bunten Blumen, keine grünen Blätter, keine Sonnenstrahlen, die uns zum Sitzen auf dem moosigen Rasen einluden. Fast drei Monate ohne den Garten Edi. Monate voller Arbeit, ein wenig zu viel Stress, ein paar komische Gedanken, dass wir das mit dem Garten in diesem Jahr nicht schaffen könnten. 
Aber dann war da heute der Drang, ihn zu besuchen. Es war kalt, regnete aber nicht, Edi und ich waren früh wach und so machten wir einen Ausflug. Und fühlten uns so gut und willkommen in unserem Garten, der zwar immer noch unspektakulär winterlich ist, aber auch schon zeigt, was in ihm steckt. Kleine, bunte Blumen: Krokusse, Narzissen, Maiglöckchen. Und diese zauberhaften Blumen, von denen ich glaube, dass es Christrosen sind. Edi und ich sahen uns an, sahen in die Sonne und freten uns auf ein neues Jahr im Garten Edi.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Adieu, Herbst

Unglaublich aber natürlich wahr: es ist Dezember! Die ersten Türen vom Adventskalender sind geöffnet und auch wenn das Wetter noch nach kaltem Herbst aussieht, so ahnt man doch anhand der Luft, dass der Schnee naht. Der Winter. Der Garten Edi ist schon so gut wie "winterfest": Bäume wurden geschnitten und Stauden herunter gestutzt, Dahlien ausgegraben und Laub wird peu a peu zusammen gefegt und weg gebracht. 
Natürlich sind die Gärten und rechts und links vom Garten Edi im perfekt möglichen Zustand: eingepackt und fest gezurrt, entlaubt und irgendwie... fertig und clean. Der Garten Edi ist aber "leider" anders. Töpfe stehen herum, mit den traurig welken Überresten von Kapuzinerkresse. Drei der vier Beete sind nicht ordentlich von allen toten Pflanzen befreit und umgegraben, ein paar robuste Grünlinge blühen aber auch weiter vor sich hin. So wie der nimmermüde, ständig nachwachsende Mangold.
Aber der traurigste Anblick sind die großen Flecken mit Kapuzinerkresse.
Unglaublich, wie trostlos und müde diese sonst so robust und wilden Blumen nach der ersten in Mark und Bein gehenden Kälte in sich zusammen fallen. 
Ja, vieles hätte auch noch zurück geschnitten werden müssen, aufgeräumt, entsorgt. Aber irgendwie fehlt dazu gerade Zeit und auch Motivation. Die letzten Monate waren nicht ganz einfach. Aber wir haben gelernt, dass der Garten Edi nicht so streng ist, wie vielleicht die Urteile der Nachbarn. Oder unser schlechtes Gewissen. Uns wird immer mehr bewusst, wie groß der Garten ist. Und wie schnell alles wächst. Und nicht von selbst verschwindet, wenn es verwelkt ist.
Und so füllen wir, wann immer wir können, Laubsäcke mit Grünschnitt und fahren sie davon und fragen uns, ob das nicht alles bizarr ist. Wie läuft es da draussen ohne das Prädikat Schrebergarten? Gibt es da Gnome, die mit kleinen Schubkarren fleissig Laub weg bringen? Zu kleinen Kompostier-Anlagen? Weil die eigenen Holzverschläge schon seit Anfang Sommer voll sind mit welkem Gemüse und verwelkten Frühlingsblühern? Interessante Fragen, die man sich wohl erst stellt, wenn man einen Garten hat, der unablässig Biomasse produziert. Aber natürlich freuen wir uns auf das neue Jahr. Und noch mehr Kapuzinerkresse! Schön anzusehen und auch voller leckerer Vitamine.


Donnerstag, 7. November 2013

Q wie Quitten!

Quitten. Habe ich schon über sie geschrieben? Vermutlich. Diese apfelartigen, steinharten Früchte, die jeder vom Namen her kennt, aber meist schwer zuzuordnen weiß? Edi liebt sie sehr, sind sie doch besonders widerstandsfähige Spielbälle, die wir für sie quer durch den Garten werfen und die beim Apportieren sukzessive etwas Quittensaft absondern. Scheint der Edi zu schmecken. Und uns? Also die Quitten? Naja, wir sind da noch am Anfang. Quittengelee gab es ja schon im letzten Jahr und in diesem probierte der Mann ein neues Rezept: Quitten-Cutney! Lecker! Der Mann ist nicht so überzeugt, aber egal. Im nächsten Jahr gibt es neue Variationen und wir werden frühzeitig Freunden und anderen Interessenten Bescheid geben, denn im Nachhinein stellte sich heraus: es scheint eine Quitten-Fangemeinde zu geben. Bizarr, aber wahr.

Donnerstag, 15. August 2013

Summ und Brumm im Garten Edi

Im Moment summt und brummt es im ganzen Garten. Besonders manche Sträucher und der Lavendel sind stark geschäftig umschwirrt. Aber es sind die dicken Blüten, in denen man mit Sicherheit ein oder zwei dicke Hummeln mit staubigem Fell-Po entdeckt. Manche scheinen auch an Blüten festzukleben, so dass man in aller Ruhe mit dem iPhone ranschleichen und sie knipsen kann. Manchmal bleiben sie sogar noch an ihrem Platz, wenn man eine Blume pflückt und durch die Gegend trägt. Ich habe nichts dagegen. Hummeln sind neben Schmetterlingen meine allerliebsten Flattertiere.


Sonntag, 11. August 2013

Abendessen aus dem Garten Edi

Eine yummy delicious Mischung wächst im Garten Edi: Mangold, Zucchini, Bohnen und Kohlrabi. Allein die ersten zwei reichen, um sich mit Zwiebeln und Knoblauch (natürlich auch Salz und Pfeffer!!) zu einem zauberhaften Abendessen zu verwandeln. Das schöne an Mangold und Zucchini: beides wächst wahrscheinlich überall gut, denn sogar im Garten Edi haben wir reichlich! Die Kohlrabi sind auch ganz gut gewachsen, noch einmal ein großes Danke an Phuong, lila Kohlrabi sind super! Die Bohnen? Naja, ok. Im nächsten Jahr möchte ich so einen maibaumartigen Turm oder eine ganze dichte Reihe voll, denn Bohnen sind schon super. Aber kein Gemüse kommt wohl an Zucchini und Kürbisse heran, die ranken und mit großen Blüten zu echt ertragreichen, leckeren Früchten wachsen.



Sonntag, 4. August 2013

Abende im Garten Edi

Der Garten Edi dient uns ja in erster Linie als Refugium um unsere computermüden Augen etwas mit natürlichem Grün und unbegrenztem Blick auf den Himmel zu beruhigen und unsere tippenden und Stifte schiebenden Finger auch einmal in die Erde zu stecken. Aber es gibt natürlich auch die unvergleichlich schönen und kostbaren Stunden des Besuchs. Freunde kommen vorbei und alle sitzen zwischen Spinnen und Blättern und fühlen sich trotzdem wohl. Und dieser Sommer hat uns ja sehr großzügig mit einem scheinbar unerschöpflichen Segen an Johannisbeeren beschenkt und daraus wurde ein Garten-Edi-Getränk. Beeren mit Sekt. Und dann gab es noch den Pastis! Und die bunten Beeren-Kuchen! Die bunten Gemüse-Gerichte und Salate. Aber vor allem die gemütlich-lustigen Stunden.


Freitag, 2. August 2013

Johannisbeeren!

Johannisbeeren. Die werden in der Schweiz Meertrüberli genannt und ich frage mich, warum. Sie sind mit den Stachelbeeren verwandt, von denen es seit diesem Jahr auch einige im Garten Edi gibt. Noch nicht ansatzweise so viele wie Johannisbeeren, aber gut. Im Garten wachsen weisse, rote und schwarze Johannisbeeren. Hyperviele weisse, viele rote und ein paar schwarze. Leider, denn gerade die schwarzen schmecken ziemlich besonders. Aber auch die weissen sind toll, nur machen sie mir auch ein wenig Angst. Es ist nur ein weisser Strauch (drei rote und ein schwarzer) und dieser trägt so viele Früchte, dass wir ernten und ernten und nicht ans Ende kommen. Aber gut, der Mann experimentiert mit dem Aufsetzen von Alkohol, ich verstecke die Beeren in Kuchen und erfinde tolle Mischungen mit Sekt und Minze.